Musik
Musikbeispiele
An dieser Stelle gab es einmal einige Musikbeispiele von Balazut. Leider können die heutigen Browser mit der damals gewählten Methode der Einbindung auf die Webseite mittels Flash nichts mehr anfangen. Bis der Webdesigner mal Lust und Zeit hat, sich nach einer aktuelleren Lösung umzusehen, müssen Sie selbst an einen Anlass mit Balazut kommen, um uns zu hören.
Repertoire
Wir spielen traditionelle Musik, vornehmlich aus allen Regionen Frankreichs, aber auch aus Italien, Grossbritannien, Spanien, Deutschland und einigen anderen Ländern. Wenn wir — was unsere Lieblingsdisziplin ist — zum Tanz aufspielen, bevorzugen wir eher einfachere Melodien mit für die Tanzenden klar erkennbarem Rhythmus. Auf musikalisch vielleicht interessante schräge Akkorde und weitschweifige Improvisationen verzichten wir zugunsten der Tanzbarkeit. Auch wenn wir gerne mal für die erfahreneren Tänzer und Tänzerinnen einen komplexen Zwiefachen (Tanz mit Rhythmuswechsel) oder einen der beliebten ungeraden Walzer spielen, soll das Ganze immer tanzbar bleiben.
Ein Bal Folk mit Balazut ist aus mehreren Blickwinkeln vielfältig:
– Wir achten darauf, dass sowohl blutige Anfänger, Leute mit durchschnittlicher Bal Folk-Erfahrung sowie auch versierte Tanzende auf ihre Rechnung kommen.
– Wir setzen uns dafür ein, dass an einem Bal Folk Tänze aus allen wichtigen Regionen Frankreichs vertreten sind (z.B. Bretagne, Gascogne, Zentralfrankreich, Elsass). Dies entspricht der Vorstellung der Leute, die den Bal Folk in der Folge des weltweiten Folk-Revivals Anfang der 1970-er Jahre erfunden haben. Yvon Guilcher definierte Bal Folk so: Bal revivaliste où se pratiquent, pêle-mêle, des danses traditionelles (bourrées, rondeaux gascons, rondes bretonnes, sauts basques, branles béarnais, maraîchine vendéenne), des danses populaires non traditionelles (valse, mazurka, scottish, polka, redova) et des danses anciennes (branles, contredanses) (Y. Guilcher, La danse traditionnelle en France, Paris 1998, p. 224). Wir haben schon vor einigen Jahren festgestellt, dass speziell in der Schweiz eine Tendenz besteht, den Bal Folk auf die von uns Walzer-Polka-Schottisch-Mazurka-Cercle-Chapelloise-Schiene zu reduzieren. Zu diesem Thema lancierten wir im Jahr 2006 auch eine Diskussion. Details hierzu finden sich auf der früheren Balazut-Website; hier der Link (auf Archiv, dann auf Diskussion gehen).
– Unser Programm beinhaltet jeweils einerseits bekannte Melodien mit den zugehörigen Tänzen – Standards, die man einfach immer wieder gerne hört und tanzt. Andererseits streuen wir auch immer den einen oder anderen wenig bekannten Tanz ein. Wir achten aber darauf, dass hierfür notwendige Erklärungen kurz gehalten werden können. Zu den grössten Stimmungskillern an einem Bal Folk gehören nämlich Leute, welche mit der Tanzbeschreibung in der Hand komplexe englische Kontratänze instruieren wollen.
– Wir achten darauf, dass sich die Tanzformen abwechseln. Dies machen zwar auch die meisten anderen Musikgruppen, doch handhaben wir dies konsequenter. Nach einem reinen Paartanz (Walzer, Polka, Schottisch, Mazurka..) folgt immer entweder ein Reihen- oder Kreistanz, ein Mixer oder sonst etwas, wozu man keinen Tanzpartner braucht. Wir haben nichts gegen Paartänze, aber wir finden es schade, dass es in den letzten Jahren immer mehr Gruppen gibt, deren Repertoire zu sehr von den Paartänzen dominiert wird.
Liste der Tänze, die wir spielen (und bei Bedarf auch anleiten)
Die nachfolgende Liste ist zum Teil nach Herkunft und zum Teil nach Tanzart gegliedert. Dies ist zwar nicht konsequent, dürfte aber dennoch am besten den Überblick über unser Repertoire zu geben.
— Reine Paartänze
• Valse
• Valse écossaise
• Valse anglaise
• Valse irlandaise
• Valse à 5 temps
• Valse à 8 temps
• Valse à 11 temps
• Scottische
• Polka
• Polka piquée
• Mazurka
• Marche
• Redova
• Sept pas/Siebenschritt
• L'Austro-Hongroise (création Y. Guilcher)
• Zwiefache
– Die Alte Kath
– Göger
– Blauweiss
– Eisenkeilnest
– Aber d'Oxn
– Hans Maichele
– Der Schuahmächerlesbua
– Hans Maichale
– s' Luada
– Des is a Süassa
– Sechs Löffel
— Tänze aus der Bretagne
• En Dro
• Hanter Dro
• Hanter Dro klamm/p>
• Tricot (En Dro-Hanter Dro)
• Laridé à 8 temps
• Laridé de Kervignac
• Ridée à 6 temps
• Rond de St-Vincent
• Rond de Landéda
• Pach Pi
• En Dro retourné
• Kost ar C'hoat
• Rond de Sautron piquée
• Contrerond de St-Vincent-sur-Oust
• Maraîchine
• Galop Nantais
• Pilé menu
• Aeroplane
• Les avocats
• Gavotte des montagnes (Suite)
• Le Moulinet
• Tour
— Tänze aus der Gascogne
• Rondeau en couple
• Rondeau en chaîne
• Quatre pas de Luxey
• Borregada
• Marin Congo
• Branlou
• Congo de Captieux
• Scottische croisée
• La Républicaine
• Carnaval de Lantz
— Sauts Béarnais
• Set Sauts
• Pantelou
• Mariana
• Peiroton
• La Craba
• Matelòta
• Gavòta
• Dus
— Tänze aus dem Elsass
• Polka des allumettes
• Le Porchet (Saulocker)
— Bourrées
• Bourrée droite (2 temps et 3 temps)
• Bourrée de la Brande d'Ardentes ("Brande")
• Bourrée d'Auvergne
• La Crouzade
• Bourrée tournante des Grandes Poteries
• Bourrée des dindes
• Bourrée carrée de La Châtre
• Bourrée de St-Chartier
• Le ruban bleu
• Bourrée de Plaimpied
• Bourrée du Morvan
• Les moutons
• Bourrée valsée d'Issoudun
— Branles
• Le Maître de maison
• La dernière danse
• Branle Gervaise
• Le Parlement
• Veila, rosa, bliemele
• Branle de Bourgogne
• Branle d'Ecosse
• Adieu les filles de mon pays (als Branle double)
• La mal mariée
• Madeleine et la mort
• Ronde à sept temps
• Mon amie me delaisse
• Hilf o Himmel (Courante)
• Ade zur guten Nacht
• A la claire fontaine
• L'horrible Schleck
• Régine
• D'r Maia
— Tänze aus der Schweiz
• La marche des dames au château
• La Ronde du Jorat
• Jacques de Courtion (Coraule)
— Tänze aus Italien
• Courenta Val Varaita (Piemont)
• Gigo Val Varaita (Piemont)
• Courenta dla Rocho (Val Maira, Piemont)
• Sbrando
• Sette passi (Veneto)
• Do Pasi (Veneto)
• Vanderina di San Giovanni in Marignano (Emilia Romagna)
• Manfrina di Premilcuore (Emilia Romagna)
— Mixer
• Cercle Circassien
• Chapelloise
• Valse coupée
• Marin Congo
• L'Escargot
• Valse des roses
• Lucky Seven
• Samba Mixer
— Sonstiges
• Rond d'Argenton
• La Poraille (Poitou)
• Au jardin de mon père
• Gardebylåten (Schweden)
• La Soyotte (Franche Comté)
• Le petit bossu (Morvan)
• Carnaval de Lantz (Pays basque)
• Two Step (Cajun, Louisiana)
• Valse Cajun (Louisiana)
• Dreischrittdreher (Bayern/Franken)
• Set québecois
Der Vollständigkeit halber...
...damit nicht der Eindruck entsteht, wir könnten alles spielen, hier noch eine Liste von Tänzen, welche wir — aus verschiedenen Gründen — nicht spielen:
• Polska
• Hambo
• Slangpolska
• Longdans
• Bourrée Rue Barcale (bei uns nur bekannt als "Bourrée zu sechst" oder "Räuberbourrée")
• Branle du Rat (Bourrée du Berry)
• Branle des chevaux
• Bourrée Plainière
• La Louise (Bourrée d'Auvergne)
• La Montagnarde (Bourrée d'Auvergne)
• Pas d'été (Poitou)
• Branle de Noirmoutier
• Ronde du Quercy
• Branle de Cassandre
• Fandango/Arin Arin
• Branle du Haut Agenais
• Branle d'Ossau
• Courante de Lomagne
• Cordon blu
• Crouzade d'Esplas
• Avant deux de Travers
• Plinn
• Kas a barh
• Gavotte de l'Aven/Gavotte de Grenoble
• Rond de Loudéac
• Rond paludier
• Gavotte Lannilis
• Rigodon
• Jig
• Reel
• Hornpipe
• Galopede
• Cochinchine
• La Pieternelle
• Tresso Val Varaita
• ...
Das diatonische Akkordeon
Das Akkordeon war nicht immer so beliebt wie heute. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der Bal in Paris in den Händen von emigrierten Musikern aus der Auvergne und dem Limousin. Sie spielten ihre heimischen Instrumente, die vielle (Drehleier) und die cabrette (Dudelsack). Zuerst rief das Auftauchen des Akkordeons – vor allem von italienischen Einwanderern gespielt – Ablehnung hervor. Dies geht deutlich etwa aus der Unterschrift der nebenstehenden, 1866 veröffentlichten Lithographie von Honoré Daumier hervor: On n'a pas encore le droit de tuer les gens qui jouent de cet instrument, mais il faut espérer que cela viendra.
Aus derselben Zeit stammt ein Reisebericht von Heinrich Szadrowsky aus den Alpen: Der jüngere Nachwuchs liebt einen Ersatz für die alten und wirkungsvollen Hirteninstrumente Alphorn und Schalmei, der in der That bedauernswert ist. Es wird nämlich grosses Vergnügen an der sogenannten "Handharmonika" gefunden, die auch von den Sennen und Hirten mit einer verzweiflungsvollen Hartnäckigkeit in der Ausdauer gepflegt, d.h. "gedrückt" wird. – Spielen oder gar musizieren kann man eine solche "Hantierung" doch nicht nennen. (Heinrich Szadrowsky, Die Musik und die tonerzeugenden Instrumente der Alpenbewohner. In: Jahrbuch des SAC 4, 1867/68 – Dieses Zitat verdanke ich Urs Klauser von der Gruppe Tritonus).
Weitere Details dieser Ablehnung des Akkordeons und wie es dann doch zu seinem Erfolg kam, finden Sie auf dieser Internetseite: http://pdbzro.com.